Liebe Freundinnen und Freunde von NOYA, liebes Publikum,

in den vergangenen Jahren erhielten Sie in diesen Februartagen stets einen ersten Newsletter mit Informationen zu unserem jeweiligen Jahresprojekt und den Konzertdaten. Das wird diesmal und auch in Zukunft leider nicht mehr so sein: Ich habe mich entschlossen, meine Arbeit als Künstlerischer Leiter von NOYA zu beenden.
Wir haben als Kulturbetrieb in den vergangenen zwei Jahren vieles unternommen, um den durch die Pandemie entstandenen Irrungen und Wirrungen etwas entgegegenzusetzen, dabei hat sich vor allem ein starker menschlicher Zusammenhalt in der NOYA-Gruppe gebildet.

Es ist jedoch deutlich geworden, dass wir – wie viele andere Kulturgruppen auch – einem ständigen Zersetzungsprozess ausgesetzt waren, im Laufe dessen wir fast die Hälfte unserer Mitglieder verloren haben. Wir konnten zudem über viele Monate hinweg nicht an der klanglichen Qualität der Musikdarbietung arbeiten und hatten hier deutliche Einbußen zu verzeichnen, die mich sehr schmerzen. Wir konnten in diesen zwei Jahren auch nur ein einziges Konzert vor Ihnen geben und für dieses zudem weniger als ein Drittel der sonst üblichen Publikumsplätze zur Verfügung stellen – es sind also auch erhebliche finanzielle Einbußen zu verzeichnen gewesen.

Noch entscheidender aber ist, dass ich aufgrund sowohl NOYA-interner als auch äußerer Faktoren zu dem Schluss kam, dass ich auch in diesem Jahr dem quantitativen wie qualitativen Erosionsprozess im Rahmen der mir dafür zur Verfügung stehenden Zeit nicht ausreichend würde Einhalt gebieten können.

Gleichzeitig steigen die Anforderungen an meine Aktivitäten als Komponist, Konzertmusiker und Ensembleleiter Lyhrus. Es wurde mir klar, dass ich eine Entscheidung für das eine oder das andere treffen musste.

Diese Entscheidung habe ich im Dezember und Januar getroffen und mittlerweile allen NOYA-Mitgliedern mitgeteilt. Das waren schmerzhafte und traurige Momente, die aber im Innersten von gegenseitiger Dankbarkeit und Wertschätzung getragen wurden. Ich muss mich von wunderbaren und treuen Menschen verabschieden. Wir haben gemeinsam beschlossen, dass mein Abschied auch das Ende von NOYA Theater of Sound als Konzertveranstalter und als e.V. bedeuten wird. Unser großer Dank gilt Thilo Haak und der Osterkirche, die uns in diesen vier Jahren alles ermöglicht haben, was wir uns wünschten. Ich selbst bleibe mit verschiedenen künstlerischen Aktivitäten der Osterkirche als Veranstaltungsort verbunden.
Auch möchte ich mich bei den Mitgliedern des NOYA Theater of Sound e.V. sowie bei den Mitgliedern der NOYA Konzeptgruppe bedanken, die mich in den letzten Jahren auf vielfältige Weise unterstützt haben.

Nun bleibt mir noch, auch Ihnen als NOYA-Publikum auf Wiedersehen zu sagen. Sie haben vor allem mit Ihren Konzertbesuchen wesentlich zu unserem Erfolg und unserem inneren Zusammenhalt beigetragen, dafür möchte ich mich – auch im Namen aller NOYA-Mitglieder – aufs Herzlichste bedanken.

Ihnen alles erdenklich Gute – und vielleicht auf bald in einem anderen Rahmen.
Ihr
Steffen Raphael Schwarzer (Künstlerischer Leiter und Gründer von NOYA)